Apple: Neuerungen für den App-Store-Zulassungsprozess, baldiger Start der Datensammlungs-Labels und Verschiebung des verbesserten Tracking-Schutzes
Apple hat vergangene Woche zwei bereits im Juni anlässlich der WWDC angekündigte Änderungen beim Zulassungsprozess für App-Updates im App Store aktiviert. Bei Regelverletzungen will Apple neu Bugfix-Updates nicht mehr generell blockieren. Ausnahme seien «rechtliche Probleme», so der Mac-Hersteller. Weiter erhalten Entwickler erstmals die Möglichkeit, Apples Regeln direkt anzufechten und dem Unternehmen auch Änderungsvorschläge zu unterbreiten. Der Prozess danach, also nach welchen Kriterien der Mac-Hersteller so eingereichte Regeländerungen bearbeitet und Entscheidungen darüber trifft, ist bisher unbekannt.
Weiter hat Apple seine Entwickler-Schar abermals auf die ebenfalls bereits zur WWDC angekündigten neuen «App Privacy Details» im App Store eingeschworen. Demnächst wird im App Store bei allen Apps visuell ausgewiesen, welche Nutzerdaten und Geräte-Informationen die Apps sammeln und zu welchem Zweck sie dies tun. Entsprechende Informationen mussten bereits bisher in den Datenschutz-Erklärungen der Apps erwähnt werden, neu werden die Informationen aber anschaulich und prominent im App Store präsentiert – vergleichbar mit den Nährwert-Tabellen bei Lebensmitteln. Die Entwickler müssen die Informationen dazu selbst zusammentragen und auch selbstständig auf die Richtigkeit und die Aktualität der Daten achten, so Apple auf der Informationsseite zu der neuen App-Store-Funktionalität. Abgefasst werden können die Informationen dazu «demnächst» via App Store Connect.
Der ausgebaute Tracking-Schutz in iOS und iPadOS will Apple derweil nicht wie ursprünglich geplant mit der Einführung der neuen System-Versionen 14 nun im Herbst einführen. Der Mac-Hersteller hat die Einführung auf «Anfang nächsten Jahres» verschoben. Entwickler sollen mehr Zeit erhalten, sich für die notwendigen Änderungen vorzubereiten. Unter anderem war geplant, dass Apps in den neuen Betriebssystem-Versionen für Werbe-Tracking generell ein Opt-in anbieten müssen – Nutzer müssen sich entsprechend aktiv über ein zwingendes Dialog-Fenster für oder gegen das Tracking entscheiden. Lautstarke Beschwerden aus der Werbebranche und auch von Facebook dürften Apple zur Verschiebung bewogen haben.
Von Stefan Rechsteiner
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